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Maßnahmen für mehr Wiesenvogelschutz gehen weiter

Mit Wasser gefüllte Blänke in der Düffel, die im letzten Winter angelegt wurde (Fotografin:Mona Kuhnigk)

26.10.2021 – Ab Anfang November 2021 werden die Bauarbeiten der NABU-Naturschutzstation Niederrhein zur Verbesserung des Lebensraums in drei Kerngebieten desNaturschutzgebiets Düffel fortgeführt. Ab dieser Woche beginnen die Bauvorbereitungen. Essollen insgesamt sieben weitere Kleingewässer hergestellt und in zwei Gräben regelbare Mini-Staue eingebaut werden. Im Fokus der Maßnahmen stehen die bedrohten Wiesenvögel. Fürdiese brutorttreuen Vögel ist das Wiesenland in der Düffel eines der letzten Brutgebiete inNordrhein-Westfalen.

Wie im letzten Herbst und Winter werden wieder die Bagger anrücken, die Senken und Blänkenausbaggern, in denen noch bis lange in den Frühsommer hinein Wasser stehen soll. Diesedienen den erwachsenen Wiesenvögeln wie Rotschenkel oder Uferschnepfe zum Fressen,Trinken und zur Gefiederpflege. Die Insekten, die in und um die Gewässer herum vorkommen,brauchen die Küken als Futter. Die Kleinen müssen sich nämlich direkt nach dem Schlupfselbst versorgen.

Konkret geht es um Flächen, die dem Naturschutz zur Verfügung stehen: an der Straße AldeBörg nördlich von Kranenburg, nordöstlich von Niel sowie an der Kranenburger Straßezwischen der Siedlung Kleyen und Niel. Bei den Kleyen werden zudem zwei regelbare Mini-Staue in die vorhandenen Gräben eingebaut, damit das Regenwasser auch auf diese Weiselänger in der Landschaft gehalten wird und nicht sofort wieder abfließt.

Neben der Bewirtschaftungsruhe bis zum Ende der Brutzeit ist der Wasserhaushalt die zentraleSäule im Wiesenvogelschutz. Beide Ansätze – Kleingewässer und Mini-Staue – funktionierengut, wie die Erfahrungen der letzten Jahre aus der Düffel, der Hetter und auch unsererniederländischen Nachbarn zeigen.

Senken waren ursprünglich auf natürliche Weise durch die großen Flüsse und ihre Hochwasserentstanden. In den letzten Jahrhunderten hat sich jedoch ein Wandel in der Landschaftvollzogen: hin zu ebenen Wiesen und Feldern, weg von „Störstellen“ wie Geländesenken.Ebendiese sind aber Heimat der Wiesenvögel sowie vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten undwerden in den aufgeräumten Landschaften für den Naturschutz dringend benötigt. In dem EU-LIFE-Projekt „Grünland für Wiesenvögel“ werden deshalb genau diese Lebensräume optimiert.

Die Bauarbeiten werden von der EU und dem Land NRW finanziert, die NABU-Naturschutzstation Niederrhein überwacht und koordiniert sie.