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Großübung über Grenzen hinweg

Der Löschzug Kranenburg übte mit der Brandweer Gennep im Gewerbegebiet Hammereisen und der Mantrailing Einheit der Maltesergruppe Kleve den Ernstfall. Das Szenario: ein Hallenbrand mit vielen gefährdeten Menschen.

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In dieser Halle sollte nach dem Szenario ein Brand ausgebrochen sein, es galt vor allem Menschen zu retten. Ordentlich Qualm wurde produziert, damit alles realistisch wirkte. FOTOS: DERKS/FEUERWEHR
VON STEPHAN DERKS

KRANENBURG | Im Kranenburger Gewerbegebiet Hammereisen ging es kürzlich äußerst turbulent zu, als der Löschzug Kranenburg gemeinsam mit der Brandweer Gennep und der Mantrailing-Einheit der Maltesergruppe Kleve eine grenzüberschreitende Übung durchführte, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Das Szenario der Übung war äußerst realistisch inszeniert: Rauch quoll aus einer Halle, in der Bauschutt aufbereitet wird, Menschen schrien um Hilfe und gerieten in Panik. Der angenommene Grund für die Panik war ein Defekt an der Brecheranlage, der dazu führte, dass vier Personen verletzt wurden und eine weitere Person als vermisst galt.

Mehr als 35 Einsatzkräfte rückten zu diesem herausfordernden Szenario an, das in enger Zusammenarbeit mit den bilateralen Führungskräften geplant wurde. Gemeinsam wurde der Löschangriff, die Rettung von Menschen im Inneren des Gebäudes und die technische Rettung einer eingeklemmten Person organisiert und geprobt.

Als im Übungsszenario ein Radladerfahrer in Schock geriet und flüchtete, begann die Suche nach ihm. Dies war eine hervorragende Gelegenheit, die Fähigkeiten der kürzlich gegründeten Mantrailing-Einheit der Malteser Kleve zu fördern. Vier Hunde und ihre Hundeführer waren im Einsatz, und einer der Hunde nahm die Fährte des vermissten Fahrers auf. Erstaunlicherweise folgte der Hund dem Weg der Person äußerst zielstrebig und konnte sie in etwa 600 Metern Entfernung aufspüren.

Alle betroffenen Personen, einschließlich des vermissten Fahrers, wurden nach ihrer Rettung von einer RTW-Besatzung der Malteser Kleve versorgt, als hätten sie wirklich Hilfe nötig. Nach rund 45 Minuten waren alle Personen „gerettet“.

Im Anschluss trafen sich die Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus Kranenburg, um die erlebte Zusammenarbeit zu besprechen. Hierbei galt ein großer Dank der Firma Siebers, die ihr Firmengelände für die Übung zur Verfügung stellte, sowie allen anderen Unternehmen, die regelmäßig ihre Gebäude und Flächen für solche Übungen öffnen und die Feuerwehr sowie die Rettungsdienste unterstützen.

Übrigens: Wenn es um die Sicherheit von Menschenleben und Sachwerten geht, ist das Ziel aller Feuerwehren und Hilfsorganisationen dasselbe, unabhängig davon, ob sie in Deutschland oder in den Niederlanden tätig sind: Sie wollen helfen und Schaden verhindern. Somit ist die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg von entscheidender Bedeutung, wobei die Feuerwehr Kranenburg seit mehr als 45 Jahren eine intensive Freundschaft zur Brandweer in Gennep pflegt, um in Notfällen, wie jetzt wieder geübt, gemeinsam handeln zu können.

Fahrzeuge aus Kranenburg und aus dem benachbarten Gennep waren am Einsatz beteiligt. Stephan Derks