KALKAR-KEHRUM | (RP) Teile für Hochgeschwindigkeitszüge in vielen Ländern werden in Kalkar bearbeitet. Die SWT Oberflächentechnik GmbH expandiert im Gewerbepark Kehrum, dieser Tage war Spatenstich zur neuen Fertigungshalle des Unternehmens.
Bereinigt um den Rückgang durch die Corona-Pandemie steigen die Fahrgastzahlen im regionalen und internationalen Bahnverkehr seit Jahren kontinuierlich, sagt SWT-Geschäftsführer Rupert Schröer. Ein Trend, von dem das Kalkarer Unternehmen spürbar profitiert. Seit 1999 werden in den Hallen im Gewerbepark insbesondere Sandstrahl-, Lackier- und Pulverbeschichtungsarbeiten durchgeführt. „Wir gehören zu den wenigen Unternehmen, die von der Siemens Mobility GmbH die Zulassung für die Lackierung von Anbauteilen für Hochgeschwindigkeitszüge erhalten haben“, erläutert SWT-Geschäftsführer Rupert Schröer.
Viele Bauteile vom Außenbereich bis zum Innenbereich der Hightech-Züge werden in den Fertigungshallen farbig gestaltet. Egal ob Hochgeschwindigkeitszug der russischen Eisenbahngesellschaft, der türkischen Staatsbahn TCDD, ob ICE der Deutschen Bahn AG oder der Rhein-Ruhr Express zwischen Wesel und Koblenz: Immer ist Technik „Made in Kalkar“ mit an Bord.
Dabei werden auch die logistischen Anforderungen der Hersteller immer anspruchsvoller. Die Vorgaben nähern sich immer stärker jenen der Automobilindustrie, da wird die Lieferung „just in time“ immer häufiger zum Standard. „Die Lage des Gewerbeparks Kehrum zwischen den beiden Autobahnen 3 und 57 ist deshalb optimal für uns. Die Kalkarer Bauverwaltung und die Wirtschaftsförderung haben uns bei allen Fragen kompetent und unkompliziert unterstützt“, sagt Schröer.
Deshalb bebaut SWT jetzt ein weiteres gut 8000 Quadratmeter großes Grundstück in fußläufiger Entfernung zum bisherigen Firmensitz. „Die neue moderne Produktionshalle mit Verwaltungs- und Sozialtrakt ist die vierte Baumaßnahme der Firma in Kehrum. Die Zahl der Mitarbeiter wird künftig von zurzeit 54 auf 70 ansteigen“, erklärt Prokurist Johann Ilenseert. Eine Entwicklung, die auch Bürgermeisterin Britta Schulz freut – wegen der Gewerbesteuereinnahmen und vor allem der Arbeitsplätze.