Kleve (RP). Die Telekom versorgt alle Haushalte in der Schwanenstadt mit schnellem Internet. Ab dem 1.1.2014 können Kunden in allen Ortsteilen mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde surfen. Auch Teile von Bedburg-Hau werden angeschlossen.
Es ist eine Nachricht, auf die viele sehnsüchtig gewartet haben: Ganz Kleve kommt in den Genuss von turboschnellem Internet. Die Telekom will 22 000 Haushalte im gesamten Stadtgebiet mit der VDSL-Technik versorgen. Ab dem 1.1.2014 können Kunden in allen Ortsteilen der Schwanenstadt mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet surfen. Auch alle Kunden in Bedburg-Hau, deren Anschluss die Vorwahl 02821 besitzt – und das sind die allermeisten – können bald mit Hochgeschwindigkeit surfen.
Gestern unterzeichneten Vertreter der Telekom und der Stadt Kleve im Ratssaal einen entsprechenden Vertrag. Der sieht vor, dass die Telekom 150 Verteilerkästen mit der schnellen VDLS-Technik ausstattet oder neu aufstellt. Darüber hinaus will der Konzern 45 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegen. Die Kosten in Höhe von sechs bis zehn Millionen Euro trägt komplett die Telekom, belasten den städtischen Haushalt also nicht.
„Bis zum Jahresende, vielleicht schon im Oktober werden alle Arbeiten für den Komplettausbau abgeschlossen sein“, versprach gestern in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz Peter Kroppen, bei der Telekom zuständig für den Netzausbau. Sein Mitarbeiter Frank Neiling erläuterte, was die Telekom-Kunden das Turbo-Internet kosten wird: „Wir gehen davon aus, dass wir für die 50 000er Leitung einen Preis von 39,95 Euro im Monat verlangen werden. Darin ist eine Flatrate fürs Telefonieren ins Festnetz enthalten.“
Dass es überhaupt zum Engagement der Telekom beim Netzausbau in Kleve kommt, ist der Zukunftswerkstatt der Volksbank Kleverland und der Rheinischen Post zu verdanken. Im Mai vergangenen Jahres tagte die Zukunftswerkstatt zum Thema Internetanbindung in Kleve. Bürgermeister Theo Brauer hatte Peter Kroppen, Leiter Infrastrukturvertrieb der Telekom Deutschland, an dem Abend gebeten, zu prüfen, ob die Telekom die Schwanenstadt nicht mit schnellen Internetverbindungen ausstatten könnte. Bald darauf begannen die Verhandlungen zwischen Stadt und Telekom. „Nur sieben Monaten nach der Zukunftswerkstatt, zu Weihnachten, war dann klar, dass wir in Kleve investieren werden“, sagte Kroppen gestern.
Über das VDSL-Netz können die Klever und die meisten Bedburg-Hauer in Zukunft nicht nur schnell im Internet surfen und telefonieren, sondern auch fernsehen. Mit Entertain, dem TV-Angebot der Telekom, haben die Kunden Zugang zu rund einhundertvierzig TV-Sendern – viele davon in HD-Qualität. Die Breitbandtechnologie VDSL unterscheidet sich vom klassischen DSL mit Geschwindigkeiten von bis zu 16 MBit/s durch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Mit VDSL kann derzeit eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 50 MBit/s beim Herunterladen und 10 MBit/s beim Heraufladen erreicht werden. Die Telekom behält sich vor, das Netz in Kleve weiter auszubauen, so dass künftig Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s möglich werden könnten.
„Ein schneller Internetzugang ist heute für Privat- und Geschäftsleute unverzichtbar“, sagt Bürgermeister Theodor Brauer. „Wir freuen uns daher, dass unsere Stadt jetzt von dem Ausbauprogramm der Telekom profitiert. Kleve wird damit als Wohnort, Hochschulstandort und Wirtschaftsstandort noch attraktiver.“ In ganz Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit nur vier weitere Kommunen, in die die Telekom das schnelle Internet bringt. „Für Kleve ist das ein echter Treffer“, betonte Kroppen.