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Der Kreisverkehr zum Ostring ist freigegeben

Das Gocher Großprojekt mit dem Namen Ringschließung wird fortgesetzt. Zunächst wird am Ostring das Kanalsystem erneuert und die Straße ausgebaut. Der eigentliche Weiterbau des Ostrings mit Querung der Bahnlinie soll 2026 beginnen und zwei Jahre dauern.

Fertig: Der neue Kreisverkehr am Baugebiet Neu-See-Land ist befahrbar.

VON ANJA SETTNIK

GOCH Auf einmal waren die Absperrungen verschwunden und die Schilder aufgestellt: Seit einigen Tagen ist der Kreisverkehr an der Pfalzdorfer Straße/Ecke Ostring in alle Richtungen befahrbar. Atem holen für die Anlieger des Hunsberg
und der Louisendorfer Straße, die seit einem guten halben Jahr den Umleitungsverkehr im Nahbereich auffangen, und Erleichterung bei denen, die Richtung Pfalzdorf fahren wollen oder aus diesem Wohngebiet Richtung Südring und Autobahn müssen. Allzu lange wird der „normale“ Zustand jedoch nicht anhalten: Wie geplant schließt sich an den Fertigbau des Kreisverkehrs schon bald der Ausbau des Ostrings an. Und das wird eine ziemlich große Nummer. Denn der Kreisel, der vor Jahren als Halbkreis angelegt wurde, um zumindest schon mal das Baugebiet Neu-See-Land und das inzwischen bezogene Altenheim anzubinden, hat ja den Zweck, in einigen Jahren den Ring um die Stadt zu schließen. Heute baut man nach Möglichkeit keine Ampelanlagen mehr, sondern lässt in Kreuzungsbereichen die Fahrbahnen im Einbahnverkehr um einen Mittelpunkt kreisen. Das ist für denVerkehrsfluss viel besser, reduziert Lärm und spart Sprit. Nach den Planungen der Stadt Goch soll ab 2026 derWeiterbau des Rings unter der Bahnlinie hindurch
beginnen und vermutlich 2028 abgeschlossen sein. Zuvor muss jedoch der Ostring erneuert werden, was bald ansteht. „In Kürze gehen die Ausschreibungen raus, dann kommen dieVergaben, und wir gehen davon aus, im dritten Quartal des Jahres, vielleicht auch schon gegen Ende der Sommerferien, mit den Kanalarbeiten beginnen zu können“, erklärt Wolfgang Jansen, der Leiter des städtischen Vermögensbetriebs. An der Pfalzdorfer Straße und am Hunsberg wurden schon vor einiger Zeit Versickerungsbecken fürs Regenwasser angelegt, das bisher in Sickerschichten endete. Das ist aus Umweltschutzgründen nicht mehr zulässig.

Blick auf die Planung der Stadt Goch mit dem Kreisverkehr (links unten) und dem Ostring, dessen Sanierung nebst Ausbau ebenfalls bald beginnt. FOTO: STADT GOCH

Die komplette Erneuerung des Kanalsystems am Ostring folgt, danach wird die Straße samt kombiniertem Geh- und Radweg ausgebaut. Mitsamt neuer Hausanschlüsse, Straßenbeleuchtung, der Anlage von Parknischen und schließlich der Bepflanzung wird das Projekt einige Zeit in Anspruch nehmen. „Anderthalb
Jahre“, hatte Jansen gesagt, als die Beschaffung von Materialien noch nicht so schwierig war und in den Bauunternehmen nicht so viel Personal fehlte. Nun könne es durchaus länger dauern. Das wird für die Anlieger und Pendler eine harte Zeit. Die Verwaltung denke derzeit darüber nach, nicht nur bis zum Hunsberg, sondern
gleich bis zur Wisseler Straße auszubauen.„Dann würden wir den Kanal vorab verlegen, so dass wir die Moyländer Straße als Umleitungsstrecke nutzen können“, erklärt Jansen. Dort wohnen zurzeit auch nicht viele Menschen, ein Großteil
der Häuser, in der einst britische Soldaten lebten, steht leer. Wie berichtet, verhandelt die Stadt mit der derzeitigen Eigentümerin, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), über einen Erwerb. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass die Häuser einer zeitgemäßen Bebauung Platz machen müssen. Zuvor ist daran gedacht, einige von ihnen als Unterkünfte für Flüchtlinge herzurichten. Wenn der Ostring fertig ausgebaut und über die Bahn hinweg an den Nordring und die Klever Straße angeschlossen ist, wird er deutlich mehr Verkehr aufnehmen müssen als bisher.Was ja auch der Zweck eines Rings als Innenstadtumfahrung ist. Der Südring dürfte dafür entlastet werden, prognostiziert ein Verkehrsgutachten. Schließlich wird, wer von der Autobahn oder von der B 9 aus dem Süden kommt, nicht mehr zwangsläufig Richtung Rampenbrücke (oder nach Kalkar) abbiegen. Aber bis sie funktioniert, die Umfahrung, kommen noch einige Unbequemlichkeiten auf die Anwohner zu.