Neues vom Niederrhein

News

Kreisverkehr am Ring bald fertig

Die Kanalarbeiten waren zeitaufwendig, doch inzwischen hat der neue Kreisverkehr am Ring ein Gesicht. Im Mai soll er fertig werden, danach gehen die Bauarbeiten am Ostring weiter. Anliegergebühren werden nicht fällig.

Aus der Luft ist schon gut erkennbar, wie der neue Kreisverkehr aussehen wird. Oben links und rechts grenzen der Aldi-Markt und der Kindergarten an, rechts geht‘s Richtung Pfalzdorf, unten zum Ostring. Für Radfahrer gibt es eine eigene (rote) Spur. RP-FOTO: EVERS

VON ANJA SETTNIK

GOCH |  Zeitaufwendig waren die Arbeiten im Untergrund. Monatelang ging es an der Baustelle zum neuen Kreisverkehr am Ostring / Pfalzdorfer Straße nicht recht weiter, klagten einige Anlieger und Autofahrer. Aber das stimmte so nicht, hatte Wolfgang Jansen von der GO! schon in einer Ausschusssitzung erklärt. Die Kanalarbeiten, die zunächst zu erledigen waren, hatten viel Zeit beansprucht, seit sie abgeschlossen sind, geht es flott voran. Inzwischen ist die Grube verfüllt, dank der gesetzten Randsteine ist schon gut zu erkennen, wie bald der Verkehr fließen soll. Und tatsächlich versichert Jansen: „Der Kreisverkehr soll im Mai fertig werden.“

Der Geschäftsführer der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft erklärt: „Es musste die gesamte Schmutz- und Regenwassererneuerung realisiert werden, und das in einer Tiefe von vier Meter, wobei ständig Grundwasser abzusenken war. Dagegen ist der Straßenbau mit der Herstellung der Oberfläche der deutlich kleinere Teil.“ Ohne große Verzögerung wird sich an den Bau des Kreisverkehrs der Ausbau des Ostrings anschließen, ebenfalls samt Kanalverlegung. „Wir beginnen mit dem Teilbereich bis zum Hunsberg, danach geht‘s gleich weiter bis zur Kalkarer Straße.“ Angesetzt sei dafür ein Zeitraum von 15 Monaten. Eine Zeit, in der Anlieger weiterhin mit Umleitungen leben müssen.

Der neue „Kreisel“ hat für die Gocher auch eine gewisse Symbolkraft, schließlich bindet er den Ostring, der bislang an der Pfalzdorfer Straße versandet, im weiteren Verlauf an die Bahngleise an, wo es in einigen Jahren eine Unterführung geben wird. „Das ist natürlich in erster Linie Sache der Bahn, aber wir gehen davon aus, dass mit dem Bau im Jahr 2026 begonnen wird und der Ring im Laufe des Jahres 2027 tatsächlich geschlossen sein könnte“, so Jansen. „Wir sind froh, dass die Bahn gut mitzieht, zumal sie derzeit ja andere nicht unerhebliche Probleme hat.“

Erst wenn er komplett geschlossen ist, kommt der Ring seiner eigentlichen Aufgabe nach: den Verkehr weitgehend aus der Innenstadt heraus zu halten und ihn rasch fließen zu lassen. Was umso besser funktionieren sollte, als der Kreuzungsbereich eben durch einen Kreisverkehr und nicht, wie an den meisten anderen Einmündungen am Ring, durch eine Ampel geregelt wird. Lediglich am Übergang Klever Straße / Nordring gibt es bislang einen Kreisverkehr. In den wird nahe der Stadtwerke dann – hoffentlich ab 2027 – die Verlängerung des Ostrings münden.

Jansen berichtet, dass es inzwischen erste dreidimensionale Visualisierungen zu den Planungen gebe, die im weiteren Verlauf des „Jahrhundertprojekts“, wie es mancher Gocher nennt, vorgestellt würden. Nicht zuletzt interessierten sich ja auch viele Bürger dafür, wie mit der Unterführung im Bereich der Kalkarer Straße  / An der Post verfahren werde. Dieser Bahnübergang soll bekanntlich für den motorisierten Verkehr geschlossen werden, was aber erst möglich ist, wenn der Verkehr über den Ring geleitet werden kann.  Fünf Jahre lang wird der Verkehr von der Kalkarer Straße also mindestens noch Richtung Post fließen. Und – ebenso relevant – von der Bahnhofstraße oder der Klever Straße aus kommend in Richtung Kalkar, Uedem und Autobahnauffahrt.

Der Ostring wird künftig natürlich eine höhere Verkehrslast tragen, dafür aber für Fußgänger und Radfahrer sicherer sein. Ein begrünter Schutzstreifen zwischen Fahrbahn und kombiniertem Geh- und Radweg ist geplant, auch Parknischen werden weiterhin vorhanden sein. Laut Jansen hat das Land übrigens eine Finanzierungszusage in Höhe von drei Millionen Euro für den Ostring-Ausbau gegeben. Anliegergebühren müsse nach neuer Rechtslage niemand fürchten.

Quelle: https://rp-epaper.s4p-iapps.com/artikel/1169645/26242795