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Breitband-Internet für Emmerich

Emmerich (RP). Die Deutsche Telekom schließt Borghees, Hüthum, Klein-Netterden und Praest an das DSL-Netz an. Am Dienstag wurden die Verträge im Rathaus unterzeichnet. Über 2600 Haushalte können bald schneller online gehen.

 

 

Der Ausbau des Systems beginnt sofort mit vorbereitenden Arbeiten an der Technik. Im Frühjahr, voraussichtlich März oder April, werden die Tiefbauarbeiten beginnen: Etwa zehn Kilometer Glasfaserkabel wird die Telekom neu in die Erde legen. Außerdem werden überirdisch 16 neue „Netzknotenpunkte“, also Verteilerstellen, installiert. Ab Oktober sollen die Menschen in allen Ortsteilen mit Geschwindigkeiten von mindestens zwei bis zu 50 Megabit pro Sekunde im Internet surfen.

Manche Haushalte werden dabei das volle 50-Megabit-Angebot nutzen können, andere werden mit zwei Megabit auskommen müssen. Dieser Wert gilt als „Grundversorgung“ für den Datenverkehr.

Garantiert ist: „Wir liefern Minimum zwei Megabit ab“, erklärte gestern Frank Neiling von der Telekom nach der Vertragsunterzeichnung im Rathaus. Die Unterschiede seien technisch nicht vermeidbar, betonte er: „Wir haben im ländlichen Raum einfach sehr lange Verbindungswege, gerade in Klein-Netterden zum Beispiel.“ Verbesserungen werde es aber für alle Haushalte geben – bei denen, die gerade mal auf zwei Megabit kommen werden, gebe es bis jetzt zum Beispiel teilweise überhaupt keinen Zugang. Verschlechtern soll sich die Lage keinesfalls, für niemanden.

Wie schnell die Internetverbindung in jedem einzelnen Haushalt ist, können die Bürger nach dem Ausbau gezielt für ihre jeweilige Adresse erfragen. Der Wert ist nur indirekt davon abhängig, wie weit jeweils der nächste „Netzknotenpunkt“ entfernt ist. Es kommt dabei nämlich nicht auf die Luftlinie an, sondern auf die Kabel – vor allem darauf, wie sie im Boden verlegt sind. Prinzipiell gilt: Je länger die Kabel-Straße zwischen Knotenpunkt und Internetnutzer, desto schwächer wird das DSL-Signal, desto langsamer ist die Verbindung.

Die Bauphase soll „unterbrechungsfrei“ vonstatten gehen, also ohne, dass die Bürger bei der Telefon- und Internetnutzung etwas davon bemerken. Bürgermeister Johannes Diks zeigte sich gestern nach Abschluss des Kooperationsvertrages sehr zufrieden. „Die Breitbandversorgung ist nicht nur für Bürger, sondern auch für die Gewerbetreibenden zu einem sehr wichtigen Standortfaktor geworden.“ Das spüre man bei jeder Standortanfrage von Unternehmen oder Investoren.

Die Vertreter der Telekom wiederum waren voll des Lobes für die Emmericher Politik und Verwaltung. „Die Kommune hat sich – und das macht nicht jede – da wirklich reingehängt“, sagte Frank Neiling. Tatsächlich bereitet die Stadt die Verbesserung der Internetversorgung seit April 2011 vor.