Neues vom Niederrhein

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11. Oktober 2008: Starke Partner (Auszug NRZ-Tageszeitung)

In Uedem wird ein modernes Logistikunternehmen für Krankenhausbedarf gebaut.

KREIS KLEVE. Es platzt aus allen Nähten – das Medical Care Center Niederrhein. Dahinter verbirgt sich ein Unternehmen für Krankenhausbedarf. 2000 Artikel – vom Herzschrittmacher bis zur Einmal-spritze – lagern kartonweise im Marien-Hospital Kevelaer. Noch. Der Umzug ist beschlossene Sache, denn die Räume in Kevelaer werden dem laufend aktualisierten Sortiment und dem stetig wachsenden Kundenstamm nicht mehr gerecht. Nächste Woche Freitag wird der Grundstein für ein 2500 Quadratmeter neues Logistikzentrum am Wellesweg Uedem gelegt. Komplettiert wird der Bau von einer 1600 Quadratmeter großen Gemeinschaftsapotheke, die derzeit ihren Sitz im Antonius-Hospital Kleve hat. Investitionsvolumen: sechs Millionen Euro. Über die Idee und die Gründung des MCCN sprach die NRZ mit dem verantwortlichen Geschäftsführer Rainer Haas.

Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen Ende der 90er Jahre seien der Auslöser gewesen, erzählt Haas. Bei einer Tagung habe der damalige Geschäftsführer des Emmericher Krankenhauses erzählt, er wolle sich dem Medical-OrderCenter in Ahlen anschließen: Die haben laut Haas das System der Krankenhauslogistik erfunden. „Aus einer Bierlaune heraus habe ich gesagt, ich mache das zum halben Preis”, schmunzelt Haas. Sein Kollege nahm ihn beim Wort. Es war der Beginn der Gründung der Firma „clinicpartner” mit Sitz in Gladbeck. Das war 1999. Die Firma existiert immer noch – Rainer Haas ist seit 2001 im Aufsichtsrat vertreten, der Emmericher Geschäftsführer Heinrich Schnieders im Vorstand. „Clinicpartner” versteht sich als ein Netzwerk von Krankenhäusern für Krankenhäuser. Ziel: durch strategischen Einkauf und weitere Dienstleistungen eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen. Was im Klartext bedeutet: „Clinicpartner” handelt mit der Industrie die Preise für die Krankenhausbedarfsartikel aus. Und weil sich inzwischen 80 Kliniken bundesweit angeschlossen haben, profitieren alle vom günstigen Einkauf.

Um die logistische Abwicklung rentabel zu gestalten, gründeten die Krankenhäuser Emmerich und Kevelaer 2001 MCCN. Inzwischen werden Krankenhäuser im Kreis Kleve und eine Klinik im niederländischen Doetinchem beliefert. Ab 2010 kommt die EmmerichWeseler Holding Pro Homine hinzu, mit Xanten wird verhandelt. Weitere Kliniken werden folgen, ist sich Haas sicher. Und wo liegen die Vorteile? Non-Profit laute die Firmenphilosophie, sagt Rainer Haas. Will heißen: „Wir geben die Kosten an die Kunden weiter”. Statt mehrerer Fahrzeuge sei ein Lkw unterwegs – das spare Sprit und zum Teil Mautgebühr. Die angeschlossenen Kliniken könnten rationalisieren. „Trotzdem ist bisher keiner entlassen worden”, sagt Haas. Die Stellen der Einkäufer würden entweder altersbedingt auslaufen oder die Mitarbeiter anderweitig eingesetzt. Das neue Logistik-Zentrum in Uedem soll im September 2009 fertig sein. Was wird aus den Räumen in Kevelaer? „Vielleicht bauen wir sie für ambulante Operationen aus, denn das ist stark im Kommen”, kündigt Rainer Haas an.